Seit mehr als 160 Jahren stellt die Firma Exportverpackung Sehnde Transportkisten (EVS) mit Brettern, Schrauben und Nägeln her. Ein Software-Tool ermöglicht es Kunden nun, maßgeschneiderte Verpackungen im Internet zu ordern
(Capital – Innovativste Unternehmen 2024, 19.02.2024)
Eine Handvoll Mitarbeiter von Exportverpackung Sehnde stehen in einer Hangar-großen Halle. Vor ihnen liegen dutzende Holzteile. Ihre Aufgabe: Daraus eine Holzkiste bauen, die eine elf Meter lange und 42 Tonnen schwere Glasflaschen-Produktionsmaschine auf ihrem Weg bis nach Südafrika schützt. Sie haben zehn Stunden Zeit.
Die Geschäftsführer verweisen gern auf die Szenen aus einer Reportage des Spartenkanals DMAX, um zu erklären, was das Unternehmen macht. Die spektakulärste Innovation aber lässt sich weniger gut inszenieren. Um sie zu zeigen, teilt Softwareentwickler Marc Eulenberger seinen Computer-Bildschirm und gibt auf einer Eingabemaske Höhe, Breite, Tiefe und Gewicht eines Gegenstands ein. Der sogenannte Kistenkonfigurator gibt dann Vorschläge für eine passende Transportbox heraus. Das sei einzigartig in der Branche, schwärmt Inhaber Björn Scharnhorst.
Björn und Thorben Scharnhorst gehört die Firma Exportverpackung Sehnde, kurz EVS, in fünfter Generation. 1858 als Kistenfabrik gegründet, bietet EVS heute Versandverpackungen und Dienstleistungen rund um Verpackung und Logistik an. Mit 150 Mitarbeitern an zwei Standorten bei Hannover und in Polen kümmert sich das Unternehmen vor allem um solche Waren, die sich weder in einem Standard-Paket noch in einem Standard-Container versenden lassen. Häufig sind das Maschinen, Kunstwerke oder Autos. Damit erwirtschaftete das Unternehmen zuletzt rund 20 Mio. Euro Umsatz. Der neue Kistenkonfigurator soll dazu beitragen, dass die Einnahmen weiter steigen.